Wie kann man bei Autismus einen Pflegegrad beantragen

Die gute Nachricht: Ist bei Deinem Kind Autismus, ADHS, eine gesitige oder körperliche Behinderung diagnostiziert, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Dein Kind einen Pflegegrad erhält und Du, als Pflegeperson somit Pflegeleistungen (u.a. Pflegegeld) in Anspruch nehmen kannst. 

Allerdings gibt es im Prozess der Antragsstellung und der Begutachtung so manche Stolperfallen, die sehr häufig dazu führen, dass pflegebedürftige Personen nicht richtig in den entsprechenden Pflegegrad eingestuft werden. Dies führt dazu, dass die Pflegeleistungen zu gering ausfallen und Du als pflegende Mutter oder als pflegender Vater zuwenig Pflegegeld erhältst. 

In diesem Artikel erfährst Du, welche Leistungen Du durch einen Pflegegrad in Anspruch nehmen kannst und wie Du den Antrag auf Pflegeleistungen starten kannst.

Wenn Du wissen möchtest, welche Pflegeleistungen Du in Anspruch nehmen kannst, dann lade Dir hier die Übersicht als kostenlosen Download:

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Warum ein Pflegegrad relevant ist

Ob Du für Dein Kind Pflegegeld bzw. die Einstufung auf einen Pflegegrad beantragen kannst richtet sich rein nach dem Bedarf. Das Alter des Kindes kann und darf keine Rolle spielen. Auch allgemeine Aussagen von Kinderärzten solltest Du kritisch hinterfragen und im Zweifel immer eine Expertenmeinung einholen (zum Beispiel spezialisierte KinderpsychologInnen, z.B. vom SPZ, Sozialdienste, Therapeuten oder Pflegeexperten).

Da Autismus zudem nicht ein vorübergehender Zustand ist, sondern im Alltag eine dauerhafte Beeinträchtigung darstellt, sind grundsätzlich die Voraussetzungen für einen Pflegegrad gegeben. Die Rechtsgrundlage für das zu zahlende Pflegegeld steht in §37 SGB XI.

Pflegegrad und Pflegegeld

Findet die Pflege zu Hause statt – also, ist das Kind, bis auf die Betreuung in Kita oder Schule zu Hause – so erhält die pflegende Person (der betreuende Elternteil) die Auszahlung eines monatlichen Pflegegeldes. 

Zudem zahlt die Pflegekasse auch Rentenbeiträge.

Seit 2017 wurden die bisher gültigen Pflegestufen (0,1,2 und 3) durch Pflegegrade (1 bis 5) ersetzt. 

Je höher der Pflegeaufwand, umso höher ist die Punktzahl. In den jeweiligen Pflegegraden gibt es für die ambulante Pflege (also die Versorgung zu Hause) monatliche Leistungen.

Einstufung des Pflegegrades

Die Entscheidung, welchen Pflegegrad man erhält, fällt nach Einstufung und Bericht durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen MDK. Dieser wird von der Pflegekasse (Krankenkasse) beauftragt, sobald man einen Antrag auf Pflegegrad gestellt hat.

Damit der MdK einen Bericht erstellen kann ist ein oder ggf. auch mehrere Gespräche (inkl. Hausbesuche) nötig. Sinn dieser Gespräche ist, dass der MdK die Gesamtsituation rund um den Pflegeaufwand erfasst.

Der Pflegeaufwand wird anhand eines Punktesystems ermittelt. Die Summe dieser Punkte bilden dann die Einstufung zum Pflegegrad.

Der Fragebogen

Um die Aufwände in den jeweiligen Bereichen zu messen, verwendet der MdK einen Fragebogen. In diesem Checkliste werden verschiedene Parameter in unterschiedlichen Kategorien abgefragt. Diese Kategorien werden im Fragebogen Module genannt.

Die Module werden unterschiedlich stark gewichtet und am Ende kommt es zu einer Gesamtpunktzahl. Die Gesamtpunktzahl entscheidet schließlich über die Höhe des Pflegegrades.

Die jeweiligen Kategorien sind:

  • Mobilität
  • Kognitive und kommunikative Fähigkeiten
  • Verhaltensweisen und psychische Problemlagen
  • Fähigkeit zur Selbstversorgung
  • Regelmäßige Bewältigung von Wegen zu medizinischen oder therapeutischen Einrichtungen
  • Gestaltung des Alltagslebens und soziale Kontakte

Insgesamt umfasst der Fragebogen über hundertfünfzig Fragen.

Zu den Modulen, und den dazugehörigen Fragen solltest Du Dir vorbereitend folgende Gedanken machen (und die Antworten dazu notieren).

Damit Du für jede Frage in diesem Kategorien optimal vorbereitet bist kannst Du in unserem Online-Kurs erfahren. Hier findest Du zudem eine umfangreiche Checkliste, welche Du für das Gespräch mit dem MdK verwenden kannst!

Der subjektive Faktor der Einstufung

Man kann nicht pauschal sagen, mit welcher Diagnose welcher Pflegegrad erlangt werden kann. Dies hängt, wie sich an der großen Anzahl der Kriterien erkennen lässt immer nur individuell beantworten.

Trotz aller Objektivität der Kriterien spielt natürlich der Faktor Mensch beim MDK Gespräch auch eine entscheidende Rolle. 

Für eine gute und richtige Einschätzung bringt es überhaupt nichts, wenn man die Situation unnötig zu dramatisiert, mit der Absicht viele Punkte zu bekommen. Die Berater vom MDK führen wöchentlich drei bis fünf Einstufungsgespräche und haben einen geschulten Blick für die tatsächliche Situation.

Allerdings ist es genauso schädlich, die Situation in der Pflege und die täglichen Herausforderungen und Schwierigkeiten herunterzuspielen.

Es gib ein Recht auf einen Pflegegrad und die damit verbundenen Leistungen. Und die sollte jede Familie mit einem autistischen Kind auch in Anspruch nehmen.

Gute Vorbereitung zahlt sich aus

Sobald der Termin mit dem MDK ansteht, solltest Du dich gut auf das Gespräch vorbereiten. Nutze die Zeit bis zum Termin jede Alltagssituation zu reflektieren. Wir möchten Dir daher gerne diese Übersicht zusenden, mit der Du Dich auf das Antragsverfahren vorbereiten kannst:

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